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Tipps und Tricks in der Welpenerziehung

Hundewelpen – kaum jemand kann diesen süßen Tierchen widerstehen. Große Augen, weiches Fell, ein tapsiger Gang – Hundewelpen sind einfach unwiderstehlich. Diesem Anblick können selbst Erwachsene nur schwer widerstehen.

Doch was tun, wenn man sich für den Kauf eines süßen Welpen entschieden hat? Wie wichtig ist die Erziehung in diesem Stadium?

Wichtig ist in jedem Fall, bei einem Welpen so früh wie möglich mit der Erziehung zu beginnen. Zu Beginn lieben Welpen alle Menschen, die es gut mit ihnen meinen. Erst ab der 12. Woche baut der Welpe eine Beziehung zu „seinem“ Menschen auf. Nun muss der Welpe möglichst schnell lernen, wer der Herr im Hause ist. Um deinem kleinen Freund diese Phase zu erleichtern, ist es in der Hundeerziehung besonders wichtig, dass Du deinem Vierbeiner zeigst, dass er dir bedingungslos vertrauen kann. Um ihm dieses Gefühl zu vermitteln, ist es besonders wichtig, dass du konsequent auf die Einhaltung der gesetzten Regeln achtest. Du bestimmst, wann gespielt und gefressen wird – Du bist der Boss!

Um den Welpen nun nicht zu verwirren, ist es wichtig, dass alle Familienmitglieder an einem Strang ziehen. D.h. Du musst dir darüber im Klaren sein, was verboten und was erlaubt wird. Genauso wichtig wie die Konsequenz ist bei der Hundeerziehung der Tonfall. Während Kommandos mit fester Stimme erfolgen, sollten Tadel mit strenger und Lob mit freundlicher Stimme erfolgen. Verlass dich bitte ausschließlich auf deinen Tonfall. Schläge helfen in der Hundeerziehung überhaupt nicht weiter.

Wenn der Welpe merkt, dass sich der Gehorsam für ihn lohnt, so wird er schneller und intensiver lernen. Loben ist der Schlüssel zum Erfolg. Doch Achtung: Welpen sind nicht dumm. Diese schlauen, kleinen Wesen merken ziemlich schnell, wenn sie für eine ungewollte Übung Leckerli bekommen. Außerdem müssen es nicht immer Leckerbissen sein: Über Streicheleinheiten und lobende Worte freuen sich Welpen genauso.

Ein weiterer wichtiger Schritt in der Welpenerziehung ist die Sprache. Nicht nur der Welpe muss Ihre Sprache lernen, auch Du solltest im Idealfall die Sprache der Welpen beherrschen. Während der Mensch problemlos mit Mimik und Gestik untermalte Gespräche verstehen kann, haben Hunde damit ihre liebe Mühe. Zwar können sie der Mimik und Gestik noch problemlos folgen, doch das gesprochene Wort bereitet ihnen Schwierigkeiten. So können im Umgang zwischen Hund und Mensch schnell Missverständnisse aufkommen. Schnell kann so ein Missverständnis z. B. in folgender Situation aufkommen: Du kommst von der Arbeit nach Hause und findest eine Stofftasche völlig zerfetzt im Flur liegen. Der Welpe steht neben diesem Desaster und begrüßt dich freudig mit Schwanzwedeln. Für den Welpen bricht nun anhand deines wütenden Auftretens eine Welt zusammen. Schließlich hat er sich doch einfach nur gefreut, dass Du endlich wieder da bist.

Der kleine Hund zieht nun verängstigt den Schwanz ein und harrt der Dinge, die da kommen werden. Mit diesem Verhalten versucht dieser süße Kerl nun nichts weiter, als dich zu beruhigen. Ein schlechtes Gewissen können Hunde nämlich wider Erwarten nicht haben. Kommst Du nun in Zukunft nach Hause, so hat der Hund lediglich gelernt, sich nicht mehr zu freuen, wenn er dich sieht. Von dem Schlamassel, den dein neuer Freund da angerichtet hat, weiß er beim nächsten Mal garantiert nichts mehr. Auch wenn es deine Lieblingstasche oder -Vase war: beim nächsten Mal einfach versuchen, den Hund aus dem Chaos zu entfernen und den Ärger runterzuschlucken.

Ganz wichtig in der Hundeerziehung: Damit der Hund verstehen kann, was er falsch gemacht hat, müssen Tat und Bestrafung immer unmittelbar in einem Zusammenhang stehen. Doch nicht nur das Zerstören von Gegenständen kann in der Hundeerziehung zu einem Problem werden. Auch das Zwacken und Beißen im Spiel kann gerade in der Anfangszeit dank spitzer Welpenzähne durchaus schmerzhaft sein. Um dieses Vorgehen von Vorneherein zu unterbinden, ist es wichtig, sofort zu reagieren, wenn der Welpe den Bogen überspannt. Beißt der neue Begleiter also zu fest zu, so kann ein lautes Quietschen deinerseits dem Welpen signalisieren, dass du dies nicht möchtest. Andere Hunde würden in solch einem Fall nämlich genauso reagieren. Ziehst Du die Hand jedoch instinktiv weg, so fühlt der kleine Hund sich zum Spiel aufgefordert und wird dementsprechend auch nicht aufhören. Besser wäre es in diesem Fall, den neuen Freund nun einige Zeit zu ignorieren und ihn dann wieder zum Spiel aufzufordern. Doch nicht nur das spielerische Beißen und Zwacken solltest du deinem neuen Weggefährten möglichst frühzeitig abgewöhnen.

Das Hochspringen des Hundes sollte ebenfalls frühzeitig unterbunden werden, denn nicht jeder ist ein Hundebesitzer und wird es dementsprechend gut heißen, wenn dein Hund sich zur Begrüßung erst einmal zu seiner vollen Größe entfaltet. Wenn ein Welpe versucht, durch das Hochspringen dein Gesicht und insbesondere deine Mundwinkel zu erreichen, so ist dies in erster Linie ein Zeichen von Demut. Dementsprechend ist heftiges Schimpfen in dieser Situation deshalb auch die völlig falsche Reaktion. Je mehr Du schimpfst, umso mehr versucht der Hund nun seinerseits, dich zu besänftigen. Schiebst Du den Hund nun vehement zur Seite, so deutet dieser es erneut als Aufforderung zum Spiel. Effektiver ist es in dieser Situation, einfach stehen zu bleiben und den Welpen für einige Zeit komplett zu ignorieren. Setzt der Hund sich dann hin, so können Sie ihn sofort positiv bestärken und loben.

Doch nicht nur innerhalb des Familienverbandes muss das Tier viel lernen. Auch der Straßenverkehr ist ein bis dato völlig unbekanntes Terrain für ihn. Um dem Welpen nun begreiflich zu machen, dass er nicht einfach über die Straße rennen darf, fordere den Hund auf, die Position „Sitz“ einzunehmen und in dieser zu verharren. Erst wenn die Straße frei ist, löst Du dieses Kommando auf und überquerst gemeinsam langsam die Straße. Hunde und Welpen mögen es in der Regel nicht, wenn der Verkehr sich hinter ihrem Rücken abspielt, daher empfiehlt es sich bei Spaziergängen, immer dem Verkehr entgegenzugehen.

Auch wenn dein kleiner Freund sich nun schon gut benehmen kann, früher oder später wird der Tag kommen, an dem Du ihn für einige Stunden alleine in der Wohnung oder im Haus zurücklassen musst – deshalb ist es wichtig, den kleinen Hund schon frühzeitig an diese Situation zu gewöhnen. Für den Anfang eignen sich z. B. Situationen nach einem ausgiebigen Spaziergang, in denen der Hund erschöpft ist. Für die wache Phase sollte mit Spielzeug und Kauknochen für ausreichend Ablenkung gesorgt werden. Dann verlässt Du das Haus für einen kurzen Moment und kehrst erst dann wieder in deine eigenen vier Wände zurück, wenn der Vierbeiner vollkommen ruhig ist. Nach und nach können Sie die Zeitspanne zwischen Weggehen und Wiederkommen immer weiter ausdehnen.

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Allgemein gilt bei der Welpenerziehung:

Konsequenz ist der Schlüssel zum Glück. Egal, ob der Welpe stubenrein werden soll oder ob es um die Erziehung an sich geht: Es liegt in deiner Hand, dem Welpen ein unbeschwertes Leben zu ermöglichen. Wenn Du die Verantwortung mit gutem Gewissen annimmst, so wird das Tier dir ein treuer Begleiter sein, der mit dir durch Dick und Dünn geht.

Neben den familiären Belangen ist es für Hunde natürlich auch wichtig, weiterhin den Umgang mit Artgenossen zu pflegen, deshalb sollten die Welpen auch schon früh in Interaktion mit anderen Hunden stehen. Welpenschulen haben sich in diesem Zusammenhang als besonders geeignet herausgestellt, denn auch für Welpen gilt: In der Gemeinschaft lernt es sich leichter und mit deutlich mehr Spaß.

Doch genau wie kleine Kinder haben kleine Hunde anfangs nur eine kurze Konzentrationsphase. Fünf bis Zehn Minuten sind daher für eine Einheit vollkommen ausreichend. Mehrere kleine Einheiten über den Tag verteilt erleichtern den Lernerfolg. Wichtig: die Kommandos an unterschiedlichen Orten üben, damit der Hund diese nicht mit einem bestimmten Ort verknüpft.

Generell gilt: erst das Handzeichen, dann der verbale Befehl! Handzeichen erleichtern Kommandos auch auf weite Entfernungen.

Fazit: Erwünschtes Verhalten belohnen – unerwünschtes Verhalten ignorieren.

Wenn Du diese Tipps beherzigst, wirst du ganz gewiss viel Freude mit deinem neuen Begleiter haben.