Tierheim-Statistiken belegen: Schwarze Hunde haben es schwer. Warum eigentlich?
Immer wieder hört man es: Schwarze Hunde sind besonders in Tierheimen schwer zu vermitteln. Schwarze Hunde sind gefährlich, brutal. Diese Vorurteile fressen sich hartnäckig durch – von Generation zu Generation.
Schwarz – eine Farbe, mit der selten etwas Positives verbunden wird. Schwarze Schafe, Schwarz als Farbe der Trauer. Sind Hunde in Filmen gefährlich, so werden sie immer mit schwarzem Fell und gebleckten Zähnen dargestellt. Der dreiköpfige Hund in den Harry Potter Filmen etwa. Wie würde dieser Hund wohl mit blondem anstatt schwarzem Fell wirken?
Schwarz ist die Farbe des Bösen und kaum jemand nimmt sich die Zeit, hinter die Kulissen zu schauen.
Eine Studie der Universität in Florida belegt ein sehr interessantes Thema. Inhalt dieser Studie: Ein Kind streichelt einen Hund, dieser beißt das Kind. Einmal wird dieser Sachverhalt den Zuschauern mit einem hellen Hund und einmal mit einem schwarzen Hund gezeigt. Während die Zuschauer bei dem blonden Hund die Schuld bei dem Kind sehen (es muss den Hund provoziert haben), sehen ausnahmslos alle die Schuld bei dem schwarzen Hund. Schließlich können schwarze Hunde gar nicht anders, als aggressiv und böse zu sein.
Obwohl schwarze Hengste als edel gelten und selbst Batman schwarz angezogen ist und so die Welt rettet, haben schwarze Hunde im Tierheim kaum eine Chance, dieses je wieder zu verlassen. Je dunkler die Fellfarbe, desto dunkler die Aussichten auf ein liebevolles Zuhause.
Lassie – auch ein Star in „Schwarz“?
Dabei hängt der Charakter eines Hundes absolut nicht von der Fellfarbe ab. Mit schwarzen Hunden assoziieren viele Menschen einfach Unheil und Bedrohung, ohne hinter die Kulissen zu schauen. Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch, zu wissen, ob tierische Helden wie Lassie, Boomer oder Bolt auch mit schwarzem Fell Kultstatus erlangt hätten.
Warum wirken schwarze Hunde bedrohlich?
- Weiße Zähne heben sich bei schwarzem Fell besser ab und wirken in gefletschtem Zustand eher bedrohlich als bei einem hellen Hund.
- Das Gleiche gilt auch für die Augen. Das Weiße um die Pupille kommt ebenfalls bei schwarzem Fell besser zur Geltung.
- In der Literatur sind alle bedrohlichen Wesen schwarz und bedrohlich. In Goethes Faust z. B. wird der Teufel als schwarzer Hund dargestellt.
- Rassen wie Rottweiler oder andere dunkle Hunde erscheinen oft in negativen Schlagzeilen. Und wenn ein Rottweiler böse ist, so sind es natürlich alle, oder?
Wir brechen eine Lanze für alle schwarzen Hunde. Wenn du einem Hund aus dem Tierheim ein neues Zuhause schenken möchtest, dann gib doch einfach einmal einem dunklen Tier eine Chance. Denn nur wenn immer mehr Menschen auch den dunklen Tieren eine Chance geben, kann vielleicht endlich mit den Vorurteilen und negativen Assoziationen aufgeräumt werden. Und schließlich haben ja alle Tiere das Recht auf ein liebevolles Zuhause, oder?