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Hunde Weihnachtsmarkt

„Problemhund“ – was tun, wenn mein Hund ständig Angst hat

Wer träumt nicht davon, mit einem starken Hund an der Seite durchs Leben zu gehen? Weder dunkle Wege können dir mit deinem treuen Partner an deiner Seite etwas anhaben noch die Einbrecher, die vor der Türe stehen und gerade im Begriff sind, dein Haus leerzuräumen. Schließlich hast du ja einen mutigen Hund an deiner Seite, der in jeder noch so unangenehmen Situation mutig die Lefzen hochzieht und so aber auch wirklich jeden, der es auch nur ansatzweise böse mit dir meinen könnte, in die Flucht schlägt. Soweit also die Geschichte. Die Realität in deinen eigenen vier Wänden sieht jedoch ganz anders aus. Ein mutiger Hund, der dich gegen alles verteidigt und das Haus besser beschützen kann als das SEK? Fehlanzeige. Stattdessen tummelt sich in deinem Wohnzimmer ein Hund, der einfach vor allem Angst hat. Egal, was passiert, dein Hund reagiert ängstlich und zieht sich zurück. Doch Angst muss nicht immer etwas Schlechtes sein. Schließlich ist die Angst an sich eine natürliche Schutzfunktion unseres Körpers. Angst ist dementsprechend also eine natürliche Reaktion unseres Körpers, die uns vor drohenden Gefahren warnt. In diesem Fall ist es dann auch egal, ob es sich um Mensch oder Tier handelt – wenn der Körper Alarm gibt, dann setzen all die Reaktionen ein, die an ein solches Alarmsignal gekoppelt sind. Dementsprechend schwer ist es mitunter auch für uns Menschen, die Angst des Tieres zu verstehen. Denn was soll schließlich in der geschützten Wohnung passieren? Auch wenn der Hund alleine ist – die Wohnung ist sicher. Was soll da schon groß passieren? Gewitter? Vor denen Angst zu haben, ist doch wirklich albern. Sylvesterknaller? Ebenfalls kein Grund zur Panik. Die wenigen Minuten einmal im Jahr gehen schließlich auch vorbei. Autofahren? In jedem Fall besser als die lästigen Wege zu Fuß zurücklegen zu müssen. Warum also stellt der Hund sich bei jeder noch so kurzen Fahrt im Auto so an?

Ihr Hund hat Angst? Tentie informiert

Warum also haben Hunde in scheinbar jeder Situation, die für uns einen ganz normalen Alltag bedeutet, Angst?

Angst bei Tieren kann in zwei unterschiedliche Kategorien unterteilt werden:

  • nützliche Angst
  • behindernde Angst

Unter nützlicher Angst versteht man die Angst, die dann auftritt, wenn der Hund instinktiv auf Gefahren aus der Natur reagiert. Läuft ein freilaufender Hund auf der Straße z. B. vor einem fahrenden Auto weg, so ist diese Angst wichtig und lebensrettend. Auch die Angst vor anderen freilaufenden und eventuell gefährlichen Tieren kann unter Umständen hilfreich sein.

Behindernde Angst ist dann gegeben, wenn Hunde die Angstsituation im Nachhinein mit einer Fehlverknüpfung verbinden. Kommt ein Hund z. B. mit einem elektrischen Zaun in Berührung, so kann es sein, dass der Hund für die Zukunft die Angst nicht mit dem Zaun verbindet, sondern mit den Tieren, die sich hinter dem Zaun befunden haben. In der Situation, in der die Angstsignale vom Körper ausgelöst wurden, war die volle Aufmerksamkeit des Hundes auf das Tier hinter dem Zaun gerichtet. Dementsprechend ist die Angst nun dauerhaft mit den vermeintlich furchteinflößenden Tieren verknüpft und nicht mit dem Zaun.

Doch was kannst du nun konkret gegen das ängstliche Verhalten deines Hundes unternehmen?

Bevor du nun direkt alle Tierheime in deiner Umgebung anrufst, weil auch der Hundetrainer an der Ecke schon aufgegeben hat, solltest du vielleicht erst einmal versuchen, in die Situationen, die bei deinem Hund Angst auslösen, einzutauchen und die „bedrohende“ Welt einmal mit Hundeaugen zu sehen. Denn schließlich verfügen Hunde nicht nur über ein sehr sensibles Gehör, sondern können im Vergleich zu uns Zweibeinern auch deutlich schlechter sehen. Und sie sind zudem noch in der Lage, besondere Gerüche in ihrem Umfeld wahrzunehmen. Aus diesem Blickwinkel werden manche Ängste der Vierbeiner doch auch durchaus verständlich, oder?

Doch auch wenn die Ängste deines Vierbeiners durchaus nachvollziehbar sind, so solltest du diese dennoch nicht ignorieren. Werden Ängste ignoriert, so können diese sich schnell in eine Phobie verwandeln, die sich zu allem Überfluss auch noch verselbstständigen kann. Wird die Angst in der Silvesternacht nicht ernst genommen, so kann sich diese innerhalb kürzester Zeit in eine Angst vor allen lauten Geräuschen verwandeln. Um deinen Hund nun in dieser für ihn generell schon von Angst geprägten Situation nicht zu überfordern, sollest du ihn keinen weiteren angstauslösenden Situationen aussetzen.

Die Gründe für die Angst können vielfältig und schon in den ersten Lebenswochen entstanden sein. Dementsprechend wichtig ist es deshalb auch, Rücksicht auf den Hund und seine Ängste zu nehmen. Ist der Alltag mit einem ängstlichen Hund jedoch nur schwer möglich, so kann ein erfahrener Hundetrainer in gemeinsamer Arbeit mit dir und deinem Hund etwas gegen das unerwünschte Verhalten tun. Da dies jedoch eine sehr sensible Thematik ist, solltest du dich in diesem Fall auf einen erfahrenen Hundetrainer verlassen. Mit einem solchen Trainer an eurer Seite könnt ihr durchstarten in eine glückliche Zukunft. Und eine glückliche Zukunft mit deinem Vierbeiner – was kann schöner sein?