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Mantrailing: Herausforderung für Mensch und Tier

Hunde können auf vielerlei Art und Weise eingesetzt werden. Nicht nur als der beste Freund des Menschen sind Hunde weltweit beliebt. Doch Hunde können weitaus mehr als kuscheln und toben. Richtig ausgebildet und eingesetzt können Hunde zu wahren Lebensrettern werden.

Doch Hunde können nicht nur als Assistenzhunde eingesetzt werden und ihre Herrchen vor Diabetes und Asthma warnen, sondern auch vermisste Menschen suchen. Egal, ob im Gebirge, verirrt im Wald oder verschüttet in Trümmern – Mantrailing-Hunde sind in der Lage, diese Personen anhand des Geruches zu finden.

Mittlerweile hat sich das Mantrailing auch einen festen Platz in den Hundevereinen gesichert. Wurde das Mantrailing in früherer Zeit vorwiegend von der Polizei zur Spurensuche genutzt, wird es heutzutage oftmals eingesetzt, um den Hund sportlich zu fordern. Wichtig ist es in diesem Zusammenhang jedoch, dass der Hund immer eine positive Rückmeldung bekommt. So verliert das Tier den Spaß an der Suche nicht und ist dementsprechend motiviert, falls es einmal zu einem ernsthaften Einsatz kommen sollte.

Ein Mantrailhund ist in der Lage, dem Individualgeruch einer Person zu folgen.

© Martin Schlecht - Fotolia.com - Maintrailing 2Jeder Mensch verliert beim Laufen Individualpartikel. Werden diese Partikel nun durch Bakterien zersetzt, so ist der Hund in der Lage, dieser Spur zu folgen. Mantrailing kann somit nicht nur von ausgewählten Hunden erlernt werden, sondern von allen Hunden, die über einen ausgeprägten Geruchssinn verfügen. Auch wenn Mantrailer über den Geruchssinn arbeiten, so heben sie sich dennoch von den Fährtensuchhunden ab. Bei der Fährtensuche folgt der Hund nicht dem Geruch an sich, sondern den Fußabdrücken im Boden. Zertretene Pflanzen oder Zerstörungen am Boden bilden die zu verfolgende Spur für den Fährtenhund.

Mantrailing konzentriert sich vollkommen auf das Lesen des Individualgeruches. Selbst wenn ein Mensch mit dem Auto wegfährt, so sind die Partikel für den Mantrailer-Hund noch immer zu erkennen. Geht es also bei verschwundenen Menschen um Minuten, so sind Mantrailing-Hunde ein Garant für schnelle Rettung.
Doch nicht nur der Hund muss perfekt ausgebildet und für das Mantrailing geeignet sein, sondern auch der Mensch. Die Suche nach verschwundenen Menschen kann sich oft über Stunden hinwegziehen. Dementsprechend muss die Konstitution von Mensch und Tier diesen Anstrengungen auch standhalten.

Doch wie findet der Hund nun genau den Menschen, den er auch sucht?

Mantraling Hunde sind in der Lage, sich ausschließlich auf den Geruch der Person zu konzentrieren, die vermisst wird. Während Fährten- bzw. Lawinenhunde nun alle Menschen „finden“, die sich in dem zu durchsuchenden Gebiet aufhalten, konzentrieren Mantrailer sich nur auf den Menschen mit diesem ganz bestimmten Geruch. Die Voraussetzung ist natürlich, dass von dem betreffenden Menschen auch eine Geruchsprobe vorliegt. Doch auch wenn das Mantrailing zum größten Teil natürlich von der guten Nase des Hundes abhängt, muss auch der Mensch einige bestimmte Qualitäten vorweisen:

• Körperliche Fitness:

Mensch wie Hund müssen über eine gute Ausdauer verfügen. Vermisste müssen oft über Stunden und in unwegsamem Gelände gesucht werden. Regen, Schnee, eisige Kälte, pralle Sonne – Mantrailer dürfen nicht zimperlich sein, wenn es um ein Menschenleben geht.
Hunde können richtig schnell rennen, dementsprechend sollte der Mensch hinter der Leine in der Lage sein, das Tempo des Hundes zu halten.

• Gute Motorik:

Auch diese Fähigkeiten sollte der Mensch hinter dem Mantrailer unbedingt besitzen. Das ständige Einholen und Loslassen der Schleppleine – vor allem bei hohem Tempo – kann schon einiges an Konzentration erfordern.

• Beobachtungsgabe:

Wichtig ist, dass der Mensch in der Lage ist, die Spuren des Hundes zu verfolgen. Schließlich können unterschiedlichste Faktoren den Hund beeinflussen. So sollte zumindest das Herrchen in der Lage sein, einen kühlen Kopf zu bewahren.

Wie bei der Hundeerziehung auch kann das Mantrailing nur funktionieren, wenn Hund und Mensch als unzertrennliches Team zusammenarbeiten.