Schreckgespenst „Leishmaniose“ – wie real ist die Gefahr für unsere Tiere?
„Leishmaniose“ – ein Wort, ein Begriff, mit dem nicht jeder Hundebesitzer unbedingt sofort etwas anzufangen weiß. Doch spätestens dann, wenn du mit dem Gedanken spielst, einen Hund aus dem Ausland aufzunehmen, oder deinen Hund in den wohlverdienten Jahresurlaub mitzunehmen, solltest du dich mit dem Begriff „Leishmaniose“ gründlich auseinandersetzen. Denn diese Infektionskrankheit kann nicht nur für uns Menschen gefährlich werden, sondern eben auch für unsere vielgeliebten Vierbeiner. Übertragen wird die Leishmaniose vorwiegend von Schmetterlings- oder Sandmücken in wärmeren Gefilden südlich des 45. Breitengrades – so kann sie dementsprechend natürlich auch als unbemerktes Souvenir mit nach Deutschland gelangen. Gefährlich ist diese Infektion für Mensch und Tier, da es sich in diesem Fall um eine Zoonose handelt, die allerdings ausschließlich über die Mücke vom Haustier auf den Menschen übertragen werden kann. Der Stich der Mücke ermöglicht den Parasiten, sich in den Zellen des infizierten Tieres einzunisten. Und da diese Parasiten sehr wählerisch sind, setzen diese sich nicht in irgendwelchen Zellen ab, sondern nur in den Fresszellen. Je nach Konstitution des Hundes kann es unter Umständen mehrere Monate oder sogar Jahre dauern, bis die Krankheit tatsächlich ausbricht.
Doch woran kannst du nun erkennen, ob dein Tier sich mit dieser gefährlichen Krankheit infiziert hat?
• Durchfall
• Fieber
• Müdigkeit
• Abgeschlagenheit
Neben diesen eher allgemeinen Symptomen solltest du besonders gut hinschauen, falls du bei deinem Hund Hautveränderungen feststellst: Hautausschläge auf dem Nasenrücken sind hierbei ebenso bedenklich wie weiße Schuppen rund um Augen und Ohren.
Um jedoch die endgültige Infektion deines Hundes abklären zu können, solltest du diesen unbedingt einem Tierarzt vorführen. In diesem Zusammenhang solltest du deinen Tierarzt auch darüber informieren, falls du in der Vergangenheit eine Reise in südliche Gebiete unternommen oder den Hund vor kurzem erst aus dem Ausland zu dir genommen hast. Nebenbei: Zuverlässige Tierschützer rund um die Auslandshunde werden Sie umfassend über diese Krankheit informieren und in der Regel vor der Reise eine Blutuntersuchung vornehmen lassen, die sie nach ca. 6 Wochen in Deutschland wiederholen sollten.
Neben der körperlichen Untersuchung wird der Tierarzt in jedem Fall noch einige zusätzliche Laboruntersuchungen durchführen.
Positiv ist in diesem Zusammenhang zu beachten, dass die Antikörper im Blut deines Hundes auch dann schon nachzuweisen sind, wenn dein Hund noch keine akuten Symptome zeigt.
Die Diagnose „Leishmaniose“ steht – welche Therapien stehen nun an?
Ist die Diagnose gesichert, so können speziell vom Tierarzt verschriebene Medikamente die Symptome und die damit verbundenen Schmerzen lindern. Vollständig heilen lässt sich dieses Krankheitsbild allerdings nur in den seltensten Fällen. Oft müssen die so infizierten Hunde lebenslang Medikamente einnehmen, die in der Regel preiswert und gut verträglich sind. Sie können hin und wieder allerdings auch zu einem Harnstein-Leiden führen.
Vorsicht, falls Sie an einen Tierarzt geraten, der das Tier umgehend einschläfern oder dem Seuchenschutzamt melden will – leider kommt auch das noch immer vor. Nehmen Sie Ihren Hund und suchen Sie unverzüglich eine andere Praxis auf, denn die Leishmaniose ist NICHT meldepflichtig – und vor allem kein Grund, ein Leben zu beenden, das vollkommen beschwerdefrei, glücklich und noch sehr lang sein kann.
Wichtig:
Erfolgt keine Behandlung gegen die Leishmaniose, so führt dies innerhalb eines Jahres zu einem qualvollen und schleichenden Tod durch Nierenversagen.