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Jagdtrieb bei Hunden nicht unterschätzen

Jagdtrieb – bitte nicht unterschätzen

Hunde lieben es zu toben, zu rennen, zu spielen und das Leben in vollen Zügen zu genießen – und dies natürlich am Liebsten ohne die oftmals lästige Leine.

Doch was tun, wenn dein Hund ohne Leine völlig außer Rand und Band ist und seinen Jagdtrieb völlig ausleben will? Wenn er in diesen Momenten weder auf seinen Namen reagiert noch auf die immer lauter werdenden Zurufe deinerseits? Ja, ein Hund mit einem ausgeprägten Jagdtrieb macht es dir nicht leicht. Zumindest dann nicht, wenn Du dir nicht so wirklich sicher bist, wie Du ohne hysterisches Gebrüll wieder Herr der Lage werden kannst.

Auf Nummer sicher gehst Du auch bei einem Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb, wenn Du so früh wie möglich mit der Erziehung beginnst. Je früher Du mit der Erziehung beginnst, umso stärker kann sich die Verbindung zwischen dir und deinem Hund entwickeln. Schließlich ist Vertrauen eine der wichtigsten Grundlagen in der Erziehung.

Dementsprechend einfacher hast Du es also, wenn dein Hund im Welpenalter zu Dir kommt und Du dann auch direkt mit der Erziehung beginnen kannst. In diesem Alter verfügen Hunde über einen ausgeprägten Folgetrieb. Dieser Trieb sorgt dafür, dass der Hund unbedingt bei seinem Rudel, in diesem Fall also bei Dir, bleiben will. Dennoch solltest Du dich nicht auf diesem Folgetrieb ausruhen, denn gerade im Welpenalter kann es durchaus einmal passieren das dein kleiner Freund von jetzt auf gleich komplett den Verstand zu verlieren scheint. In diesen Momenten scheint die pure Lebensfreude Besitz von dem kleinen Freund zu ergreifen und ihn alle guten Manieren vergessen zu lassen. In diesem Moment ist es auch vergeben Liebesmühe den Wildfang zu rufen oder in seine Schranken weisen zu wollen – er wird dich in diesem Moment schlicht und einfach gar nicht wahrnehmen. Stressfreier für beide Seiten ist es in diesem Moment, wenn sich der Kleine austoben kann und Du erst nach einigen Minuten damit beginnst, ihn zu rufen und an sein gutes Benehmen zu erinnern. Im Idealfall wird dein kleiner Liebling sich auch recht schnell wieder an dich erinnern und dies sollte dann natürlich auch sofort mit einem Leckerchen belohnt werden.

Zählt dein Hund zu den Hunderassen die zu den Jagdhunden zählen, so ist es natürlich wenig ratsam, dem Hund hinterherzurennen wenn er nicht auf dein Kommando hört. Durch das hinterherrennen signalisierst Du deinem Vierbeiner nämlich nur, das Du auf einmal nicht mehr der Anführer der Herde bist. Anstatt deinem Hund hinterherzurennen, ist es also sinnvoller, wenn Du dich noch weiter von ihm entfernst und ihn dabei immer wieder laut und bestimmt rufst.
Wenn das nicht funktioniert, kannst Du dich in die Hocke setzen und aus dieser Position heraus versuchen, deinen Hund erneut zu rufen.

Wichtig ist das deinem Vierbeiner zu jeder Zeit bewusst ist, das Du als sein Herrchen im Mittelpunkt seines Lebens stehst. Von Dir bekommt er nicht nur Futter und Wasser sondern auch Zuneigung, Zuwendung, Belohnung, Spiel und Spaß und einfach alles, was zu seinem Leben dazu gehört.
Gerade bei einem Jagdhund ist es dementsprechend wichtig, Spiel und Spaß so zu fördern und zu fordern, das dein Hund gar keine Lust mehr hat, nach Hasen oder anderem Getier Ausschau zu halten. Spielzeug ist in vielfältiger Auswahl erhältlich, so dass Du deinem Hund ausreichend Auswahl und vor allem Action bieten kannst. Um deinen Hund richtig zu fordern, kannst Du dir in regelmäßigen Abständen einen Abenteuer-Parkour ausdenken, bei dem dein Hund sich richtig austoben kann. Leckerchen verstecken, die dein Kumpel mit vollem Elan ausbuddeln darf, Bällchen werfen, im Wasser schwimmen, toben, rennen, Spaß haben – so ein Action-Parkour sorgt garantiert für eine ausgeglichene Hundeseele. Bei all dem Spaß solltest Du natürlich nicht vergessen, hin und wieder einige erzieherische Maßnahmen in den Spaß mit einzubauen.

Leckerchen sind auch bei Jagdhunden eine wichtige Komponente in der Erziehung. Bei jedem positiven Verhaltensmuster solltest Du unbedingt mit den Lieblingsleckerchen für einen bleibenden Eindruck sorgen.

Geduld, Leckerchen und eine gehörige Portion beidseitiges Vertrauen sorgen auch bei dem wildesten Jagdhund für eine sichere Erziehung.