Gerüchteküche: Sind Drogenhunde wirklich süchtig?
Hartnäckig hält sich schon über Generationen das Gerücht, dass Drogenhunde nur dann effektiv Drogen aufspüren können, wenn sie selbst süchtig danach sind. Doch wie viel ist an diesem Gerücht dran? Entspricht es wirklich der Wahrheit?
Drogenhunde sind speziell ausgebildete Hunde. Wie alle anderen Hunde auch, verfügen auch diese Hunde über einen ausgeprägten Spiel- und Geruchssinn. Und genau diese Sinne werden sich bei der Ausbildung der Drogenspürhunde zu Nutze gemacht. Während für uns Menschen der Geruch von Drogen gar nicht oder nur schwer wahrzunehmen ist, verfügen Hunde über einen sehr sensiblen Geruchssinn. Drogen beinhalten eine sogenannte Leitsubstanz. Und genau diese vermögen die Hunde über ihre sensible Nase aufzunehmen. Allerdings hat die Leitsubstanz nichts mit der Wirksubstanz zu tun.
Um einen Hund nun zu einem Drogenspürhund auszubilden, werden Geruchs-und Spielsinn gleichermaßen genutzt. Für den Anfang wird lediglich ein Spielzeug mit Drogen bestückt und dann das Spielzeug zum Spielen genutzt. Durch das Spiel und den Spaß daran, kommt der Hund immer häufiger mit dem Geruch der einzelnen Drogen in Kontakt, ohne dabei wirklich mit den Drogen in Berührung zu kommen. Machen dem Hund die herkömmlichen Spiele Freude, so wird dazu übergegangen, das Spielzeug zu verstecken. Neben dem Geruch der Drogen lernt der Hund so, dass sein Spielzeug auch an für ihn ungewöhnlichen Orten versteckt sein kann. In diesem Fall zeigt der Hund an, wo sein Spielzeug versteckt ist.
Bei dem Anzeigeverhalten unterscheidet man zwischen aktivem und passivem Verhalten. Wird der Hund beim Training sofort nach dem Anzeigen mit einem Leckerchen belohnt, so wird im Ernstfall lediglich die Droge entfernt und gegen das gewohnte Spielzeug ausgetauscht.
Bei all dem Spiel ist eines jedoch ganz wichtig: Der Hund kommt während seiner Ausbildung zum Drogenspürhund zu keiner Zeit mit den Drogen in direkte Berührung. Genau wie für Menschen sind auch für Hunde Drogen gefährlich. Bereits geringe Mengen Heroin oder Kokain, aufgenommen über Zunge oder Nase, können für den Hund tödliche Auswirkungen haben. Drogenspürhunde arbeiten lediglich mit dem Geruch der Drogen und nicht mit der direkten Aufnahme.
Selbst die Aufnahme von Cannabis kann schon zu Kreislaufversagen führen. Deshalb haben erfahrene Hundeführer auch immer einen „Erste-Hilfe-Koffer“ dabei, falls der Hund einmal versehentlich in die Drogen beißen sollte. Eine sofort gesetzte Spritze führt das sofortige Erbrechen herbei, bevor dann zur Sicherheit der Tierarzt aufgesucht wird.
Guten Gewissens können wir also mit dem Gerücht aufräumen, dass Drogenhunde süchtig sind.