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Augenerkrankungen bei Hunden – so kannst du die auftretenden Symptome richtig deuten

Ähnlich wie bei den Menschen auch, können auch die Augen deines Hundes viel über den aktuellen Gesundheitszustand deines Hundes aussagen. Auch wenn die Fellnasen den größten Teil der Umwelt mit der Nase wahrnehmen, so geben die Augen zumindest uns Menschen Auskunft über das Wohlbefinden der Vierbeiner. Ist die Bindehaut z.B. übermäßig gerötet und das Auge tränt übermäßig viel, so ist dies in der Regel ein Zeichen für eine vorliegende Erkrankung. Doch leider ist nicht immer auf den ersten Blick feststellbar, welche Erkrankung wann vorliegt.

Augenerkrankungen bei Hunden kommen in folgenden Formen vor:

• Trockene Hornhaut

Von diesem Krankheitsbild ist immer dann die Rede, wenn das Auge zu wenig Tränenflüssigkeit produziert. Fehlt die Tränenflüssigkeit, so kann das Auge nicht ausreichend befeuchtet, gereinigt und desinfiziert werden. Stattdessen wird das Auge trocken und somit anfälliger für Entzündungen, was sich durch die Entstehung von gelbem, zähem Schleim äußert. Zusätzlich ist die Hornhaut oft rötlich und milchig. Augentropfen können die Symptome nur kurzzeitig lindern. Zudem müssten die Augentropfen stündlich verabreicht werden, was natürlich weder für den Hund noch für das Herrchen angenehm ist. Alternativ kann ein operativer Eingriff vorgenommen werden, der für eine dauerhafte Befeuchtung des Auges sorgt.

• Bindehautentzündung

Treten die tränenden Augen plötzlich auf, so kann es gut möglich sein, dass dein Vierbeiner unter einer Bindehautentzündung leidet. Werden die tränenden und geröteten Augen von keinen Nebenwirkungen wie Apathie, Fieber oder Unlust begleitet, so kannst du ziemlich sicher sein, dass es sich in diesem Fall um eine Bindehautentzündung handelt. Autofahren bei offenem Fenster oder Zugluft der Klimaanlage können auch bei Hunden schnell zu einer solchen Entzündung führen.
Bist du dir sicher, dass es sich bei deinem Liebling um eine Bindehautentzündung handelt, so kannst du versuchen, die Tränen mit einem weichen Tuch zu entfernen. Entzündungshemmende Augentropfen in Kombination mit Bepanthen Augen- und Nasensalbe werden schnell für Linderung sorgen. Die Salbe kannst du vorsichtig in das untere Lid geben und sanft einmassieren.
Liegt bei deinem Liebling allerdings eine eitrige Bindehautentzündung vor, so solltest du in jedem Fall einen Tierarzt hinzuziehen.

• Retinadysplasie (RD)

Retinadysplasie ist die Bezeichnung für eine angeborene Augenerkrankung, bei der sich die Netzhaut ablöst.
Die Retinadysplasie kann in verschiedene Ablösungsgrade unterteilt werden. Während bei der fokalen Retinadysplasie nur eine kleine Stelle betroffen ist, sind bei der multifokalen RD mehrere kleine Stellen betroffen und bei der geographischen RD großflächige Stellen.
Ist von totaler Retinadysplasie die Rede, so bedeutet dies, dass die komplette Netzhaut betroffen ist. Die totale RD führt dementsprechend genauso zur Erblindung wie die geographische Retinadysplasie.

• Linsenloslösung

Entzündungen oder Verletzungen können auch bei Hunden zu einer Linsenloslösung führen. Allerdings gibt es auch bestimmte Formen der Linsenloslösung, die vererbbar sind.
Wichtig ist die Linse dafür, dass Gegenstände vom Auge scharf gesehen werden können. Verankert ist die Linse im Normalfall durch viele kleine Fasern. Ist die Linse nun aber nicht mehr verankert, so steigt der Augendruck unkontrolliert an, es entsteht der Grüne Star und im schlimmsten Fall der komplette Sehverlust.
Kopfschmerzen gehen mit diesem Krankheitsbild genauso einher wie eine Empfindlichkeit im Bereich des Kopfes. Nimmst du bei deinem Vierbeiner solche Symptome wahr, so solltest du ihn in jedem Fall einem Tierarzt vorführen.

• Chronische Hyperplasie des Glaskörpers oder PHPV

Der Glaskörper bezeichnet in diesem Fall den wasserhaltigen Raum, der Linse und Netzhaut ausfüllt. Liegt nun eine Hyperplasie vor, so bezeichnet dies eine durch übermäßige Zellteilung auftretende Vergrößerung von Gewebe und Organen. Bei einer chronischen Hyperplasie vernarbt sich die Glaskörperarterie. Normalerweise findet dieser Prozess vor der Geburt statt. Findet er nun aber nach der Geburt statt, so wird das Sehempfinden des Hundes stark behindert. Befindet sich das vernarbte Gewebe an der Rückseite der Linse, so wird dies durch eine weißliche Pupille sichtbar.
Erkrankungen wie Netzhautdysplasie, eine Verengung der Linse oder der Graue Star können in unmittelbarem Zusammenhang mit der chronischen Hyperplasie stehen.

• Fremdkörper im Auge

Symptome wie Tränen und Rötungen müssen nicht immer ein sicheres Zeichen für eine Bindehautentzündung sein. Fremdkörper im Auge lösen ähnliche Symptome wie die Bindehautentzündung aus.
Fremdkörper im Auge können sowohl Sandkörner als auch Haare oder auch Getreidegrannen sein. Je nach Fremdkörper kannst du natürlich versuchen, diesen vorsichtig selbst zu entfernen. Hält dein Hund nicht still oder du traust dich nicht, den Fremdkörper selbstständig zu entfernen, so solltest du dann natürlich schnellstmöglich den Tierarzt aufsuchen.

• Progressive Retinaatrophie (PRA)

Die progressive Retinaatrophie wird auf dem erblichen Wege weitergegeben und kann nicht behandelt werden. Bei dieser Erkrankung wird der Hund schlussendlich erblinden, da alle Zellen im Auge langsam zugrunde gehen.
Am Anfang wird sich die Erkrankung durch Nachtblindheit und daraus resultierender Unsicherheit im Dunkeln äußern. Auch deutliche Unlust an generellen Spaziergängen im Dunkeln gehört zu dieser Krankheit dazu. Der Verlauf einer progressiven Retinaatrophie ist schleichend und kann sich über zwei bis drei Jahre ziehen.
Testen kannst Du diese Erkrankung, indem du beobachtest, wie die Pupillen deines Hundes auf einfallendes Licht reagieren. Sind die Augen bereits von der progressiven Retinaatrophie befallen, so scheinen die Augen stark zu leuchten, wenn Licht in diese einfällt.
Einzig positiv an dieser Erkrankung ist, dass sie keinerlei Schmerzen verursacht, auch wenn es natürlich schlimm ist, dass dein Vierbeiner in jedem Fall erblinden wird.

• Grüner Star

Der Grüne Star, auch Glaukom genannt, kann entweder durch eine Fehlentwicklung oder durch eine Bindegewebsstörung entstehen. Sowohl bei zu engem Kammerwinkel als auch bei gestörtem Abfluss kommt es zu geröteten und getrübten Augen. Der erhöhte Augeninnendruck sorgt für Schmerzen im Kopfbereich. Diese Schmerzen äußern sich so, dass das Tier äußerst sensibel auf Berührungen im Kopfbereich reagiert und je nach Schmerzgrad aggressiv wird.
Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt und die Netzhaut ist noch nicht geschädigt, so bestehen gute Chancen, das Auge und die Sehkraft zu erhalten.

• Ektropium (Hängelid)

Nach außen gerollte Lider sind ein deutliches Zeichen für Hängelider. Durch die eingerollten Lider reiben die Wimpern am Augapfel – dies sorgt für Schmerzen beim Hund. Zusätzlich zu den eingerollten Lidern gleichen die Symptome denen einer Bindehautentzündung. Das Ektropium kann sowohl ein- aber auch beidseitig auftreten und sollte schnellstmöglich fachmännisch entfernt werden, um deinem Hund weitere Qualen zu ersparen.

• Grauer Star

Der Graue Star tritt häufig bei alten Tieren auf. Deutlich wird diese Erkrankung in erster Linie immer durch den getrübten Schimmer in den Augen. Schreitet diese Trübung unerkannt voran, so kann es zu einer vollständigen Erblindung kommen. Bei jungen Hunden und einer frühzeitigen Erkrankung besteht natürlich immer die Möglichkeit eines operativen Eingriffes.

• Collie Augen Anomalie

Bei der Collie Augen Anomalie ist die normale Entwicklung der Aderhaut gestört. Netzhautablösungen stehen genauso im Zusammenhang mit dieser Erkrankung wie ein Defekt des Sehnervs. Diese Erkrankung tritt ausschließlich bei Collie-Rassen auf und wird ausschließlich weitervererbt.

Auch wenn wir versuchen, alle möglichen Augenerkrankungen so ausführlich wie möglich zu beschreiben, so solltest du in jedem Fall einen Tierarzt aufsuchen, wenn dir irgendwelche ungewöhnlichen Symptome an deinem Hund auffallen.