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Angst vor dem Tierarzt – was tun?

Früher oder später wird es jeden Hundebesitzer ereilen. So sehr du auch um das Wohlergehen deines Vierbeiners besorgt bist, immer wieder wird es Momente geben, in denen du den Tierarzt aufsuchen musst. Doch was tun, wenn dein kleiner Liebling panische Angst vor dem Tierarzt hat? Liegt eine schwerwiegende Erkrankung vor, so muss das Tier ja behandelt werden. Egal, wie sehr es sich auch dagegen sträubt. In vielen Fällen müssen Tierarzt und Assistenten wahre Meisterleistungen aufbringen, um die notwendigen Untersuchungen überhaupt durchführen zu können. Für den Hund wird die Situation nur noch schlimmer, je mehr er festgehalten wird. Unerträgliche Schmerzen und dann auch noch fremde Menschen, die ihn trotz Knurren und Strampeln festhalten – für viele Tiere ein Erlebnis, welches sie nie wieder vergessen werden. Dementsprechend gestalten sich die regelmäßigen Besuche beim Tierarzt oftmals natürlich schwierig. Der Hund hat Angst, ist gestresst – Tier und Besitzer kommen so in Situationen, die für beide Parteien gleichermaßen unangenehm sind.

Mit einigen hilfreichen Tipps lassen sich jedoch auch solch stressige Situationen entschärfen. Nicht nur du als Hundehalter kannst solche Situationen zu einer positiven Wendung bringen, sondern auch der Tierarzt. Um dem Hund die Situation im Behandlungszimmer so angenehm wie möglich zu gestalten, empfiehlt es sich, nicht direkt mit der Behandlung zu beginnen. In der Zeit, in der du mit dem Arzt die Krankengeschichte deines Vierbeiners besprichst, hat dieser genügend Zeit, den Raum und die Situation kennenzulernen. Gib deinem Liebling unbedingt die Zeit, die er braucht. Leckerlis sollten auch keinesfalls fehlen. Die meisten Tierarztpraxen sind mit solchen Happen ausgestattet. Sollte dies nicht der Fall sein, so solltest du als Hundehalter immer eine kleine Auswahl an Leckerchen dabei haben. Schließlich sollte der Hund unbedingt sofort belohnt werden, sobald er sich belohnenswert verhalten hat.

Viele Verhaltensweisen können Hunden antrainiert werden. So natürlich auch das Verhalten beim Tierarzt. Gewöhn deinen Vierbeiner möglichst früh an diese Situation. Schon im Welpenalter (ca. sechste bis achte Woche) kannst du damit beginnen, zuhause eine praxisähnliche Situation zu simulieren. Eine Gummimatte auf dem Tisch, die Lampe auf den Hund gerichtet – so kannst du dem Hund zeigen, dass eine Untersuchung nichts ist, wovor er Angst haben muss. Beginn unbedingt auch damit, den Hund abzutasten und zu untersuchen. So lernt der Hund auch den Umgang mit vermeintlich unangenehmen Untersuchungssituationen. Hat dein kleiner Freund sich nun z. B. problemlos ins Maul schauen oder die Krallen schneiden lassen, wird es Zeit für eine Belohnung. Wichtig ist in diesem Zusammenhang jedoch, den Hund nicht mit einem Leckerli zur Untersuchung zu locken. Wird der Hund mit einem Leckerli zu einer für ihn unangenehmen Situation „gelockt“, so wird dies genau das Gegenteil bewirken: In Zukunft wird der Hund die Angst nicht erst bei der Untersuchung an sich bekommen, sondern bereits dann, wenn er ein Leckerli auch nur sieht.

© Ermolaev Alexandr - Fotolia.com - Hund Tierarzt

Manche Tierarztpraxen sind auch damit einverstanden, wenn du mit deinem Hund die Praxis einige Male besuchst, ohne dass ihn dort direkt etwas Unangenehmes erwartet. Gib deinem Hund bei diesen Kurzbesuchen die Möglichkeit, den Parkplatz und die einzelnen Räumlichkeiten kennenzulernen. Die freundlichen Mitarbeiter dort können den Hund nun belohnen – am besten natürlich mit seinem Lieblings-Leckerli.

Wenn du merkst, dass dein Hund unruhig wird, so lass ihn ruhig einen Moment in dieser Situation verharren. Nimmt die Unruhe dann langsam ab, kannst du die Situation auflösen und die Praxis verlassen. So lernt der Hund am besten, mit solchen Situationen umzugehen.

Bei manchen Hunden können auch Hilfsmittel helfen, für den Hund stressige Situationen zu entschärfen. Lass deinen Hund auch ruhig in der Tierarztpraxis den Lieblingsball oder das Lieblingsspielzeug im Maul mitnehmen. Dies kann den Hund durchaus positiv bestärken.

Doch wie so oft spürt der Hund auch in diesen Momenten deine eigene Unruhe. Bleib entspannt, ruhig und gelassen, so überträgt sich dieses Verhalten natürlich auch auf deinen Hund.

Solltest du trotz aller Bemühungen deinen Hund nicht beruhigen können, so scheu dich nicht, den Tierarzt deines Vertrauens über die Ängste deines Hundes zu informieren. Sind die Mitarbeiter schon im Vorfeld informiert, so können diese direkt anders auf das Tier eingehen und sich dementsprechend vorbereiten.

 

Abschließend fassen wir nun noch einmal alle Punkte zusammen, die wichtig für die Vorbereitung eines Tierarztbesuches sind:

 

  • das Tier schon frühzeitig an die ungewohnte Situation gewöhnen
  • Situationstraining
  • positive Verstärkung
  • den Lieblingsknochen/-ball ruhig mitnehmen lassen
  • den Tierarzt und das Team frühzeitig über den Angstpatienten in Kenntnis setzen
  • den Hund niemals für sein Angstverhalten bestrafen
  • Geduld

So sehr so ein Tierarztbesuch Sie auch stressen mag, denk immer daran: Der Hund ist auf dich und deine positive Gesinnung angewiesen. Bist du positiv und entspannt, dann wird es auch deinem Hund umso leichter fallen, den Besuch beim Tierarzt positiv zu verarbeiten.